Auf dem Schulgelände des Werner-Heisenberg-Gymnasiums, Rosenstraße 41, soll die vorhandene Einfeld-Sporthalle abgerissen, und dafür eine neue Zweifeld-Sporthalle für Schul- und Vereinssportnutzung errichtet werden.
Städtebauliche Situation
Die neue Sporthalle wird im Norden des Schulgeländes des Werner-Heisenberg-Gymnasiums, auf dem Platz der alten Einfeldhalle, errichtet. Mit einer BGF von ca. 1935m² ist das neue Hallengebäude etwa drei Mal größer als das alte ca. 604,5m² große Einfeld-Hallengebäude. Die neue Halle bietet Platz für Schul- und Vereinssport, einen Fitnessraum, sowie Fläche für diverse Sportgeräte Die Halle fasst das Pausengelände ein und bildet mit einer zurückgesetzten Glasfront einen großzügigen und attraktiven Eingangsbereich. Die große Eiche vor dem Eingangsbereich soll wenn möglich erhalten werden. Die Halle wird vom Schulgelände aus erschlossen. Westlich der Halle, von der Husumer Straße kommend, führt ein Weg zur Rückseite des Gebäudes. Über diesen Zugang können die bei dem Schulsport genutzten Kanus an die Halle herangefahren, und in einer hierfür vorgesehenen Garage verstaut werden.
Einfügung in den Bestand
Die Halle wird sensibel in den Bestand eingepasst. Als Fassadenmaterial ist, wie bei den Bestandsbauten, roter Backstein vorgesehen. Die Halle erhält trotz des nutzungsbedingten kastenförmigen Volumens ein traufständiges Schrägdach. Niedrigere Nebenraumtrakte vermitteln zum Maßstab der Umgebung. Zur Dacheindeckung wird die Zinkeindeckung der am Ort verbleibenden Sporthalle aufgenommen.
Verkehrs- und Versorgungstechnische Situation
Die Haupterschließung erfolgt über den Schulhof des Werner-Heisenberg-Gymnasiums. Von der westlichen Seite, der Husumer Straße kommend, führt ein Weg zum Schulgelände und zur Rückseite des Sporthallengebäudes. Es sind 54 PKW-Stellplätze auf dem Schulparkplatz vorhanden. Diese können nach Schulschluss für den Vereinssport genutzt werden. Ab 16:00 geht die Schranke des Parkplatzes hoch. Dann kann auch auf dem Schulhof geparkt werden und die Halle kann für den Behindertensport angefahren werden. Direkt vor der neuen Sporthalle sind keine neuen Stellplätze vorgesehen. Gemäß der Richtzahlentabelle für den Mindestbedarf an Stellplätzen und Abstellanlagen für Fahrräder sind mit 54 PKW-Stellplätzen und 403 Fahrradabstellanlagen ausreichend Stellplätze für die Sporthalle bei Schulbetrieb und für die Vereinssportnutzung vorhanden.
Konstruktionskonzept
Bei der neu geplanten Sporthalle handelt es sich um ein Gebäude in Massivbauweise. Die Dachfläche der Sporthalle wird durch Trapezbleche, die auf Holzbindern aufliegen, realisiert. Die Holzbinder liegen auf Stahlbetonfertigteilstützen auf. Die Außenwände werden mit 2-schaligem Mauerwerk ausgeführt. Im Eingangsbereich ist eine Glasfassade als Pfosten-Riegel-Fassade vorgesehen. Die Innenwände werden in Mauerwerk bzw. als Gipskartonwände ausgeführt. Im südlichen Teil der Halle, über dem Eingangsbereich und den Dusch-/ Umkleideräumen, liegt eine Zwischendecke aus Stahlbeton. Im Zwischenraum zwischen Decke und Dach werden TGA-Leitungen und Elektrokabel geführt. Die Halle U-förmig umschließenden Nebenflächen erhalten ein Sparrendach mit Aufsparrendämmung. Für alle Dachflächen ist eine Dacheindeckung aus Zinkblech vorgesehen. Die Hallen erhalten einen flächenelastischen Sportboden mit einer PU-Beschichtung. Die Halleninnenwände werden 4m hoch, bis zur Unterkante der Fenster, mit einer Prallwand versehen. Im Deckenbereich bleiben die Holz-Dachträger mit Druckriegeln und Aussteifungsbalken als sichtbare Konstruktion unbekleidet, ebenfalls das perforierte, akustisch wirksameTrapezblech, das als Dachschale dient. Der Bodenbelag des Flures wird mit einem dunklen Gussasphalt-Terrazzo ausgeführt. Der Estrichboden der Nebenräume erhält eine PU-Beschichtung.
Fassadenkonzept
Die neue Sporthalle erhält eine dem Bestands-Schulgebäude angepasste Fassade aus Backstein. Dabei wird eine rötliche Farbigkeit wie beim Bestandsbau gewählt. Die leicht eingerückte Glasfassade Richtung Pausenhof schafft einen attraktiven Eingangsbereich mit Vorplatz. Die vom Schulhof abgewandte Nordseite der Halle erhält 3 m hohe Fenster. Die Giebelseiten der Ost- und Westfassade sind weitestgehend geschlossen.
Natürliche Belüftung und Belichtung
Ergänzend zur künstlichen Beleuchtung wird die Halle über Flachdachoberlichter und an der Nordseite liegende Fenster natürlich belichtet. Ein Teil der Oberlichter und 8 der 24 seitlichen Fenster sind öffenbar und ermöglichen eine natürliche Belüftung der Halle in Ergänzung zu der Lüftungsanlage. Die Fenster und Dachoberlichter werden mechanisch geöffnet. Der Eingangsbereich erhält eine Pfosten-Riegel-Fassade zur natürlichen Belichtung. Eine natürliche Belüftung erfolgt über manuell zu öffnende Elemente in der Pfosten-Riegel-Fassade in den äußeren Glasfeldern.
Nutzung und Flexibilität
Es wird eine Zweifeldhalle für die Schulsportnutzung geplant. Auch eine Vereinssportnutzung ist im möglichen Rahmen dieser Auslegung vorgesehen. Die eigentliche Sporthalle wird U-förmig von den niedrigeren Nebenflächen, Technik und Umkleiden und dem Fitnessraum umschlossen. Die Halle kann durch einen Trennvorhang in zwei gleich große Hallenteile geteilt werden. Jeder Hallenteil erhält eine ausziehbare Teleskoptribüne. Die Anzahl der Sitzplätze (insg. 176 Stk) ist so ausgelegt, dass keine Versammlungsstätte geschaffen wird. Für jeden Hallenteil ist eine Mädchen-, eine Jungen- und eine Lehrerumkleide vorgesehen. An beiden Querseiten der Halle sind je ein Geräteraum und ein Ballraum angeordnet. Der östliche Ballraum wird als Außenballraum genutzt und kann über die Halle oder eine Außentür erschlossen werden. Alle Funktionen des Gebäudes werden von einem zentralen Eingangsbereich erschlossen. Über den Eingangsbereich wird auch der Fitnessraum an der östlichen Gebäudeseite erschlossen. Mit einem Sichtfenster und einer Zugangstür ist der Fitnessraum direkt mit der Halle verbunden.
Barrierefreiheit
Die Eingänge des eingeschossigen Gebäudes sind barrierefrei. Im Gebäude sind zwei barrierefreie Umkleiden, sowie ein barrierefreies Besucher-WC vorgesehen.
Hallenausstattung
Es werden die Sportarten Basketball, Badminton, Handball, Hallenfußball und Volleyball geplant. Zusätzlich werden eine Seilanlage, eine Ringanlage, Bodenhülsen für Geräteturnen und eine Slackline vorgesehen. Für den Kanusport ist an der westlichen Gebäudeseite ein Außengeräteraum mit Schiebetor vorgesehen, in dem die Kanus untergebracht werden können. Die Geräteräume sind für eine Standard-Schulsport-Ausrüstung ausgelegt und geplant.
Außenanlagen
Im Rahmen des Neubaus der Sporthalle sollen die zugehörigen Außenanlagen neu gestaltet werden. Östlich und nördlich der Halle werden folgende Außenanlagen vorgesehen: Weitsprunganlage, zwei Minispielfelder mit Linierungen für Fuß- und Basketball, ein Kunststofffeld für Sportgeräte mit Hochsprunganlage, ein Kugelstoßring, zwei Beachvolleyballfelder und ein Rasenplatz, der durch eine Baumreihe von den Volleyballfeldern getrennt ist. Eine weitere Baumreihe verläuft entlang der östlichen Seite der Halle. Hier werden Granit-Sitzwangen neben neuen Bäumen angeordnet. Der Bestandsbaum im Eingangsbereich der Hale soll, wenn möglich erhalten werden.
VgV 2018 | 1. Preis |
Planung | 2018-19 |
Realisierung | 2019-2022 |
Fläche | ca 1.935 m² BGF |
Bauherr | Kreis Dithmarschen |
Standort | Heide |