Der Seehafen Kiel hat aufgrund wachsender Passagier- und Anlaufzahlen ein neues Abfertigungsgebäude für Kreuzfahrt-Passagiere errichtet.
Die Gebäudeform wurde aus den Bewegungsströmen der Passagiere und des Gepäcks entwickelt: Die langgestreckten Strukturen der aufgeständerten Gangways werden am Kreuzungspunkt der eintreffenden, und abreisenden Passagiere zu einem Gebäude geformt.
Wurden am Ostseekai bislang zwei Kreuzfahrtschiffe über ein Terminal abgefertigt, so steht jedem Schiff künftig ein eigenes Gebäude zur Verfügung. Auf 3700 Quadratmeter Grundfläche können nun Schiffe mit deutlich mehr als 3000 Passagieren abgefertigt werden.
Der Neubau entstand im nördlichen Anschluss des bestehenden Ostseekai-Terminals und bildet mit diesem – über Verbindungen auf beiden Ebenen – ein Ensemble. Der Bestandsbau und der Neubau spannen V-förmig einen Empfangsplatz zur Stadt für die ankommenden Besucher auf. eine weitläufige Terrasse mit Blick über die Kieler Förde ist über eine großzügige Freitreppe ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
In den Flächen des Erdgeschosses wird das Gepäckhandling durchgeführt. Über Rolltreppen gelangen die Passagiere in den Wartebereich und zum Check-In im Obergeschoss. Über Gangways werden die Reisenden von dort direkt zu den Schiffen geleitet.
Während die Gepäckhalle im Erdgeschoss aus weitgespannten Stahlbetonelementen mit großem Stützenabstand hergestellt wurde, besteht das Tragwerk des Obergeschosses aus filigraneren Stahlprofilen. Analog zu dem Bestandsgebäude wurde die Gebäudehülle des neuen Terminals aus Metall-Paneelen hergestellt. Die matt-metallische Oberfläche reflektiert das Tageslicht, und wechselt, wie das Wasser im Hafenbecken, je nach Tageszeit und Lichteinfall die Farbstimmung.
WBW 2017 | 1. Preis |
Planung | 2017-2018 |
Realisierung | 2019-2020 |
Fläche | ca. 5.390 m² |
Bauherr | Seehafen Kiel GmbH & Co. KG |
Standort | Kiel |
Team | ARGE Terminalgebäude LP28 GbR eins:eins architekten Hillenkamp & Roselius Partnerschaft mbB und Ralf Dieter Ladwig, Architekt |
Fotografien | Meike Hansen, ARCHIMAGE |