Gebrüder-Humboldt-Schule

Auf dem Schulgelände der Gebrüder-Humboldt-Schule, Rosengarten 18, sollte der marode Südflügel abgebrochen und mit einem neuen, den heutigen Anforderungen angepassten, Anbau ersetzt werden. Nach einem Verhandlungsverfahren wurden eins:eins Architekten Hillenkamp & Roselius Partnerschaft mbB mit der hochbaulichen Planungsleistung beauftragt.

Städtebau

Der Neubau wird im Süden des Schulgeländes der Gebrüder-Humboldt-Schule als Verlängerung des Altbaus errichtet. Das Gebäude hat drei Vollgeschosse, sowie ein mit Hauptfunktionen genutztes Untergeschoss und einen ausgebauten Spitzbodenbereich (Staffelgeschoss). Traufseitig wird das Gelände angeböscht, um eine ausreichende Belichtung des Untergeschosses zu ermöglichen.

Hochbau

Das Gebäude wird sensibel in den Bestand integriert. Die Dachform des Altbaus resultiert aus einem ca. 45 Grad geneigten Dach des Originalbaus aus den 50erJahren einer durchlaufenden Gaubenkonstruktion resultierend aus späteren Ausbauten. Diese Dachform wird aufgenommen und fortgeführt. Als Fassadenmaterial ist, wie bei den Bestandsbauten, roter Backstein vorgesehen. Dieser wird nach drei leicht unterschiedlichen Helligkeitwerten differenziert, um in der Giebelwand die Kontur des ursprünglichen Gebäudes aus den fünfziger Jahren abzubilden.

Die Fassade wird durch großformatige Klassenraumfenster mit einer Kreuzteilung gegliedert. Seitlich an die Fenster anschließend gibt es Wetterschutzgitter aus Metall hinter denen sich dezentrale Hybridlüftungsgeräte verbergen. Der Verblendziegel wird in diesen Bereichen in alternierend hervorstehenden Lagen vermauert, um die Wetterschutzlamellen in das Fassadenbild zu integrieren. Die stirnseitige Fassade wird geprägt durch neun Rundfenster.

Das Gebäude übernimmt, abgesehen vom Untergeschoss, die Geschosshöhen des Altbaus, um die innere funktionale Anbindung zu ermöglichen.

Die Haupterschließung erfolgt über den Schulhof der Gebrüder-Humboldt-Schule an der Süd-West-Ecke des Gebäudes.  Hier ist auch die Vertikalerschließung gelegen. Neben einer zweiläufigen Treppenanlage ermöglicht ein durchladender Aufzug die barrierefreie Erschließung aller Vollgeschosse.

Bei dem neu geplanten Gebäude handelt es sich um ein Gebäude in Massivbauweise. Decken, Stützen und Unterzüge werden in Stahlbeton hergestellt. Die Außenwände werden mit 2-schaligem Mauerwerk ausgeführt. Im Eingangsbereich ist eine Glasfassade als Pfosten-Riegel-Fassade vorgesehen. Die Innenwände werden in Mauerwerk bzw. als Gipskartonwände ausgeführt. Die unteren flach geneigten Bereiche des Daches werden ebenfalls in Stahlbeton hergestellt, der obere spitzwinklige Dachbereich ist als konventionelles Sparrendach in Holz geplant. Für alle Dachflächen ist eine metallische Dacheindeckung vorgesehen.

In den Regelgeschossen werden je drei Klassenräume und ein Gruppenraum über einen zentralen Mittelflur erschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich Freizeiträume, Büros für die Sozialarbeit und ein Gruppenraum. Im Untergeschoss befinden sich die Räumlichkeiten der „Oase“ – einer weiteren Sozialeinrichtung, sowie drei weitere Gruppenräume für den Schulunterricht, und allgemeine Technikräume.  Der Spitzboden soll für Schülerarbeitplätze genutzt werden können. In den Vollgeschossen sind entlang der Giebelwand die Jungen- und Mädchen-WCs angeordnet.

Klimaschutz / Sommerlicher Wärmeschutz

Das Gebäude wird bzgl.  des Klimaschutzes, der Wirtschaftlichkeit im Lebenszyklus und der Baupraxis optimiert. Die Wärmeerzeugung erfolgt in Kombination aus Erd-Wärmepumpe 80% und Bestands-Erdgaskessel 20%. Die regenerative Stromerzeugung erfolgt über eine PV-Anlage die auf den Bestandsdächern installiert wird. Das Gebäude wird als Effizienzgebäude 40 EE geplant.

 

 

VGV 2020 1. Preis
Planung 2020 – 2024
Bauherr Stadt Wedel
Fläche ca. 1.748 m²
Aussenanlagen Bunk & Münch Landschaftsarchitekten PartG mbB
Standort Wedel
Fotos

Carl Christian Müller